Kuhhandel

Kuhhandel Spiel DaF B1 B2 C1 C2

Sprachniveau: ab A1

Personenzahl: 3 - 5

Spieldauer: ca. 1 Stunde

Erklärzeit: ca. 10 Minuten

Teilbar: nein

Lexik Tiere, Akkusativ, Zahlen, Verkaufsgespräche ...

Zusatzmaterial

Ein Klassiker aus den 1980ern, der diverse Neuauflagen und Erweiterungen erlebt hat. Und das mit Recht, denn Kuhhandel ist ein sehr gut gemachtes kommunikatives Bluffspiel mit taktischen Elementen und kommt bei mir auch privat gerne mal auf den Spieltisch.

Reihum versteigern und ersteigern die Spieler/innen Tierkarten und sammeln so Quartette, die am Schluss Punkte bringen. Oder sie horten Geld, mit dem sie dann im entscheidenden Moment zuschlagen können. Und wenn gerade kein passendes Tier versteigert wird? Dann wird ein Kuhhandel gemacht und geblufft, was das Zeug hält ...

Sprachlich geht es um Tiere, Zahlen und den Akkusativ, und man kann, je nach Sprachniveau der Teilnehmer/innen, Redewendungen und Vokabeln vermitteln, die z. B. bei Einkaufsgesprächen nützlich sind.

Spielautor: Rüdiger Koltze

Illustration: Tevor Dunton

Ravensburger Spieleverlag 1985

18 x 13 x 3,9 cm, 272 g, ca. 10 Euro

Kuhhandel - das Spiel

SPIELMATERIAL

- 40 Tierkarten (10 Quartette) mit unterschiedlichen Werten: Pferd, Kuh, Schwein, Esel, Schaf, Ziege, Hund, Katze, Gans, Hahn

- 55 Geldkarten mit Werten von 0 bis 500

Spielmaterial von Kuhhandel: Tierquartette und Geldkarten

SPIELIDEE

Offizielle Spielanleitung auf der Seite des Ravensburger Spieleverlags (pdf)

 

Die Spieler/innen ersteigern Tiere und versuchen, Quartette zu sammeln. Wer am Ende des Spiels die meisten Tierquartette mit dem höchsten Wert gesammelt hat, gewinnt. Der Wert der Tiere geht von 1000 (Pferd) bis 10 (Hahn).

Wie sieht das Ganze in der Praxis aus? Die Spieler/innen erhalten Startgeld in Form von Geldkarten, die sie verdeckt auf die Hand nehmen.

Die Tierkarten werden gemischt und kommen als verdeckter Stapel in die Mitte. Gespielt wird reihum. Wer an der Reihe ist, macht eine von zwei möglichen Aktionen:

 

1) Versteigerung:

Der/die Spieler/in deckt die oberste Tierkarte auf und versteigert sie. Dadurch kann er/sie Geld verdienen. Der/die Höchstbietende bezahlt an den/die Versteiger/in und legt das erworbene Tier offen vor sich ab. Alternativ kann der/die Auktionator/in auch vom Vorkaufsrecht Gebrauch machen, den/die Höchstbietende/n "auszahlen" und das Tier selbst kaufen.

Das Geld wandert also ständig zwischen den Spieler/innen hin und her.

Wird einer der Goldesel aufgedeckt, von denen es insgesamt 4 gibt (logisch: Quartette), kommt es zur Inflation: Die Spieler/innen bekommen Geld, das sie danach gewinnbringend in Tierkarten investieren können. Danach wird der Esel behandelt wie ein normales Tier (mit Wert 500) und versteigert.

 

2) Kuhhandel:

Wenn zwei Spieler/innen gleiche Tiere besitzen (z. B. je zwei Gänse), kann der/die Spieler/in, der/die an der Reihe ist, einen Kuhhandel um diese Tiere anbieten. Dazu legt er/sie verdeckt eine beliebige Summe Geld auf den Tisch und bietet damit auf die zwei Gänse des/der Gegner/in. Der/die entsprechende Mitspieler/in kann das Angebot annehmen und seine/ihre Tiere abtreten. Oder er/sie legt ebenfalls verdeckt ein Gegengebot auf den Tisch. In diesem Fall werden die Geldsummen ausgetauscht. Wer das höhere Gebot abgegeben hat, bekommt alle Tiere - auch wenn sich die Gebote nur gering unterscheiden.

Hier sind also Psychologie und Bluffen gefragt: Will der/die Spieler/in die Tiere wirklich haben, oder nur seine/ihre Tiere möglichst gewinnbringend verkaufen? Wenn das verdeckte Gebot aus z. B. 5 Geldkarten besteht, muss das noch nichts heißen - es kann sich hierbei auch um 3 Zehner und zwei Bluffkarten (Wert: 0) handeln ...

 

Wenn der Nachziehstapel endet, finden keine Auktionen mehr statt, und es wird nur noch "gekuhhandelt".

Am Schluss gewinnt, wer die höchstwertigen und meisten Quartette hat: Die Punkte der Quartette werden addiert und dann mit der Anzahl der Quartette multipliziert. Klingt komplizierter, als es ist. Und dieser Mechanismus sorgt dafür, dass auch der Hahn (Wert: 10) das Zünglein an der Waage sein kann.

Kuhhandel im DaF-Unterricht

SPRACHNIVEAU

Man kann Kuhhandel mit entsprechender Didaktisierung schon in fortgeschrittenen A1-Kursen spielen. Die Zahlen sollten natürlich bekannt sein, damit die Spieler/innen bei den Auktionen mitmachen können, und der Akkusativ sowie ein paar Tiervokabeln sollten ebenfalls vorhanden sein, sonst wird das Ganze zu mühsam.

DIDAKTISIERUNG UND EINSATZ IM DAF-BEREICH

Die Spieldauer beträgt etwa 45 Minuten, wenn die Regeln bekannt sind und keine sprachlichen Schwierigkeiten zu erwarten sind. Wenn sowohl die Regeln als auch die Redemittel (teilweise) noch geklärt werden müssen, sollte man etwa 90 Minuten einplanen. Kuhhandel ist für mich eindeutig ein Spiel für Deutsch-Spieletreffs, für den "normalen" Unterricht dauert es zu lange. Die Regeln sind etwas komplexer, deshalb setze ich es nur bei Gruppen mit einer gewissen Spielerfahrung ein, und es ist eines der Spiele, bei denen ich auf jeden Fall dabeibleibe bzw. zumindest in der ersten Partie mitspiele.

Die unbedingt notwendigen Redemittel sind recht überschaubar und können im Vorfeld bzw. beim Erklären der Regeln vermittelt werden, wofür man sich unbedingt die nötige Zeit lassen sollte.

 

Redemittel Kuhhandel (pdf)

 

Wenn meine Schüler/innen mit den Redemitteln eher unterfordert sind, animiere ich sie zusätzlich, die Tiere bei den Aktionen anzupreisen, und gebe ihnen dafür ein paar neue Wörter an die Hand: "Bietet jemand mehr? Nur 170 für das Schaf? Es ist ein gutes Schaf, es gibt Wolle, es mäht das Gras ..."

GRAMMATIK UND LEXIK VON KUHHANDEL

Wortschatz/Redemittel

- Für die Auktionen müssen die Zahlen bis 1000 sitzen (in Einzelfällen kann es bei den Bieterschlachten auch mal darüber hinaus gehen)

- Für Anfänger/innen fällt bei Kuhhandel die eine oder andere neue Vokabel aus dem Bereich "Tiere" an: das Pferd, die Kuh, das Schwein, der Esel, das Schaf, die Ziege, der Hund, die Katze, die Gans, der Hahn.

- der Kuhhandel ("Ich möchte einen Kuhhandel mit ... machen.")

- "230 zum Ersten, 230 zum Zweiten, 230 zum Dritten. Verkauft!"

- "Ich nehme den Esel selbst."

 

Das Ganze ist beliebig erweiterbar, wenn die Spieler/innen die Tiere bei der Auktion anpreisen müssen.

 

Grammatik

- Akkusativ: "Ich verkaufe einen Hund. Wer möchte einen Hund?"

Alternative Verwendung der Spielmaterialien / Abwandlung des Spiels im DaF-Unterricht

- Um das Spiel etwas schneller zu gestalten, kann man auch zwei Tiere auf einmal versteigern.

Du hast weitere Ideen, Fragen, Rückmeldungen, Erfahrungsberichte zum Einsatz von Kuhhandel im Deutschunterricht? Unten ist der Kommentarbereich :-)

Kommentar schreiben

Kommentare: 0